Beste Benchmark-Tools für Grafikkarten

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von Vik
ca. 9 Min.

Wenn du wissen willst, wie leistungsstark deine Grafikkarte ist – egal ob neu eingebaut, übertaktet oder einfach nur zur Kontrolle – brauchst du das richtige Benchmark-Tool. Aber welches ist das beste? Welches liefert verlässliche Ergebnisse, und welches eignet sich wofür?

Hier bekommst du die Antwort. Direkt, ohne Umschweife – inklusive Empfehlungen und Praxistipps.


Top 10 GPU-Benchmark-Tools im Vergleich

ToolZweckPlattformKostenBesonderheit
3DMarkGaming, Vergleich, OCWindowsGratis + ProViele Presets (DX11, DX12, RT)
Unigine HeavenStresstest, OC-StabilitätWin / Linux / MacGratisEndlosschleife
SuperpositionRealistische Gaming-TestsWindows / LinuxGratis + ProVR-Modus möglich
FurMarkMaximaler StresstestWindowsGratis„Power Virus“, Taktgrenzen
OCCTStabilität, TemperaturtestWindowsGratis + ProNetzteil- und GPU-Test
PassMarkGesamtbewertung (inkl. GPU)WindowsGratis + ProOnline-Rankings
NovabenchSchnelltest für EinsteigerWin / Mac / LinuxGratis + ProEinfach & flott
GeekbenchRechenleistung, KI/ComputeMultiplattformGratis + ProAPI-Vergleiche (CUDA, Vulkan)
Basemark GPUPlattformübergreifender TestWin / Mac / LinuxGratisOpenGL, DX12, Vulkan
MSI AfterburnerÜbertakten + MonitoringWindowsGratisKombustor-Integration

Diese Tools decken fast jeden Anwendungsfall ab – von der schnellen Diagnose bis zum extremen Stresstest. Im nächsten Abschnitt zeige ich dir, welches Tool für dich sinnvoll ist.

Wenn du dich fragst, welche Grafikkarten überhaupt relevant für deine Benchmarks sind, lohnt sich ein Blick auf die beste GPUs für Full-HD-Gaming. Dort findest du konkrete Modelle, die bei 1080p besonders gute Leistungen bringen – inklusive Preis-Leistungs-Tipps und Benchmarks.


Welches Tool für welchen Zweck?

Nicht jedes Benchmark-Programm eignet sich für alles. Hier ein klarer Überblick, damit du direkt das passende findest:

  • Du willst wissen, wie gut deine GPU in Games performt?
    3DMark (Time Spy für DX12, Fire Strike für DX11) oder Superposition liefern praxisnahe Gaming-Werte.
  • Du hast deine Grafikkarte übertaktet und willst die Stabilität checken?
    Unigine Heaven in Dauerschleife oder OCCT mit Bildanalyse helfen dir, Abstürze oder Artefakte aufzudecken.
  • Du brauchst einen Hitzetest für Lüfter/Kühlung?
    FurMark – aber Vorsicht: Das ist kein realistischer Gaming-Test, sondern ein Extremtest.
  • Du willst einen schnellen Systemcheck inkl. GPU?
    PassMark oder Novabench liefern in Minuten einen Gesamtwert.
  • Du nutzt deine GPU für Video oder KI?
    Geekbench oder Blender Benchmark (nicht in der Liste) helfen dir bei der Bewertung der Rechenleistung.
  • Du willst mehrere Plattformen vergleichen (z.B. PC vs. Mac)?
    Basemark GPU ist ideal für systemübergreifende Analysen.
  • Du willst live sehen, was deine GPU macht?
    MSI Afterburner mit Overlay zeigt dir Takt, Temperatur und FPS beim Spielen oder Testen.

Die besten Tools im Detail vorgestellt

3DMark – Der Goldstandard für Gamer

Wenn du nur ein Benchmark-Tool nutzt, dann 3DMark. Die Szenen sind modern, die Scores vergleichbar und die Community riesig. Du bekommst einen Grafik-Score, CPU-Score und Gesamtscore – ideal, um die Leistung mit anderen Systemen zu vergleichen. Auch Übertakter lieben den integrierten Stresstest.

Ideal für dich, wenn:
Du Gaming-Performance messen oder Overclocking validieren willst.


Unigine Heaven / Superposition – Für realistische Grafiklast

Diese Tools rendern komplexe Szenen mit Lichteffekten, Schatten und Tesselation. Heaven ist alt, aber stabil. Superposition ist der moderne Nachfolger – optional sogar mit VR-Test.

Ideal für dich, wenn:
Du stabil übertakten willst oder einen praxisnahen Grafik-Stresstest suchst.


FurMark – Das Power-Virus

FurMark ist extrem. So extrem, dass moderne GPUs die Last erkennen und drosseln. Es erzeugt mehr Hitze als die meisten Spiele – nützlich, um die Kühlung zu testen, aber kein Tool für FPS-Vergleiche.

Ideal für dich, wenn:
Du wissen willst, wie heiß es deiner GPU wirklich werden kann – aber mit Vorsicht genießen.


PassMark & Novabench – Schneller Gesamtcheck

Beide Programme prüfen CPU, GPU, RAM und SSD. Perfekt für Einsteiger oder den schnellen Überblick. PassMark bietet zusätzlich große Vergleichsdatenbanken.

Ideal für dich, wenn: Du schnell checken willst, ob dein System okay läuft.


Geekbench & Basemark – Plattformübergreifende Profis

Geekbench testet vor allem Rechenleistung (Compute, KI, Video). Basemark GPU ist breiter aufgestellt und bietet auch Gaming-ähnliche Szenarien – mit mehreren Grafik-APIs.

Ideal für dich, wenn: Du Leistung über Geräte oder Systeme hinweg vergleichen willst.


MSI Afterburner (mit Kombustor) – Die Allzweckwaffe

Übertakten, Temperaturen live beobachten, Fan-Curves einstellen – und dazu ein schneller Stresstest per Kombustor. Kein klassischer Benchmark, aber für viele unverzichtbar.

Ideal für dich, wenn: Du dein System tunen und gleichzeitig überwachen willst.


So interpretierst du Benchmark-Ergebnisse richtig

Benchmark fertig – Punktzahl da – und jetzt? Hier kommt die Realität: Ein hoher Score ist gut, aber kein Selbstzweck.

Worauf du achten solltest:

  • Vergleich mit Referenzwerten:
    Schau online, was deine GPU bei anderen Nutzern erreicht (z. B. auf 3DMark.com). Bist du deutlich drunter, kann ein Treiberproblem oder Thermik der Grund sein.
  • Wiederholbarkeit:
    Ein einzelner Lauf kann Ausreißer enthalten. Starte den Test 2–3 Mal – wenn die Scores stark schwanken, stimmt etwas nicht.
  • Frametimes und Temperaturdaten einbeziehen:
    Durchschnitts-FPS sind gut – aber Frametimes zeigen, ob es ruckelt. Tools wie CapFrameX helfen hier.
  • Nicht jeder Score ist relevant:
    Geekbench-Scores sagen wenig über Spieleleistung. Und FurMark-Werte sind gut zum Grillen, nicht zum Gaming-Vergleich.
  • Stabilität schlägt rohe Leistung:
    Ein System, das 5 % schneller ist, aber bei jedem zweiten Spiel abstürzt? Keine gute Idee.

Was du vor dem Benchmarking wissen solltest

Bevor du loslegst und deine GPU durch einen Benchmark jagst: Nimm dir fünf Minuten für die Vorbereitung. Denn nur so bekommst du Werte, die wirklich vergleichbar und brauchbar sind.

Du hast Probleme mit instabilen Ergebnissen oder deine GPU wird nicht erkannt? Dann kann ein sauberer Neustart helfen. Wie das geht und worauf du achten musst, liest du hier: Grafikkarte richtig neu starten. Gerade nach Treiber-Updates oder Hardware-Änderungen kann das viel bewirken.

Treiber updaten

Klingt banal, ist aber essenziell. Alte Treiber sorgen für schlechtere Performance, Darstellungsfehler oder sogar Abstürze. Also:

  • Nvidia: GeForce Experience starten und aktualisieren
  • AMD: Adrenalin Software auf den neuesten Stand bringen

Stromversorgung prüfen

Viele Grafikkarten laufen im „Sparmodus“, wenn sie nicht genug Energie bekommen. Gerade bei Laptops oder Desktop-PCs mit Eco-Modus solltest du sicherstellen:

  • Windows-Energieprofil auf „Höchstleistung“
  • Bei Notebooks: Netzteil angeschlossen und kein Akku-Betrieb

Hintergrundprozesse minimieren

Browser, Updater, Discord – all das beeinflusst deine Ergebnisse.

  • PC neu starten
  • Nur das Benchmark-Tool öffnen
  • Optional: Im Task-Manager checken, ob CPU/RAM frei sind

Temperaturen beobachten

Wenn deine GPU zu heiß wird, taktet sie sich runter (Thermal Throttling). Du willst wissen, ob das passiert – nicht erst dann, wenn das Spiel ruckelt. Nutze z. B. MSI Afterburner oder HWMonitor, um Temperatur, Takt und Auslastung im Blick zu behalten.

Mehrfach testen

Ein Lauf ist Zufall. Zwei sind besser. Drei geben dir einen soliden Mittelwert. Wenn du Benchmarks ernsthaft nutzt, solltest du Ausreißer erkennen und ignorieren. Am besten:

  • 3 Durchläufe
  • Besten oder Mittelwert notieren
  • Optional: Ergebnisse dokumentieren oder Screenshots speichern

Typische Anwendungsbeispiele aus der Praxis

Damit das Ganze greifbarer wird, hier zwei Beispiele, wie GPU-Benchmarking in der Realität abläuft – einmal für Einsteiger, einmal für Fortgeschrittene.


Beispiel 1: Neuer PC – ist alles in Ordnung?

Du hast eine neue RTX 4060 eingebaut und willst wissen, ob sie richtig funktioniert. So gehst du vor:

  1. Start mit UserBenchmark oder Novabench
    → Schneller Check: Wird die GPU erkannt? Gibt’s einen groben Score?
  2. Dann 3DMark Time Spy laufen lassen
    → Deine Karte erzielt 11.900 Punkte. Online-Vergleich sagt: Andere User kommen auf ~12.200.
  3. Optimierungen prüfen
    → Du entdeckst: Windows läuft im „Ausbalanciert“-Modus, Treiber ist alt. Also: Modus ändern, Treiber updaten.
  4. Benchmark wiederholen
    → Neuer Score: 12.250. Jetzt bist du im Soll – alles passt.

Ergebnis: GPU läuft wie erwartet, kein Defekt oder Performance-Problem.


Beispiel 2: Übertakten wie ein Profi

Du willst deine RX 6800 XT übertakten – aber sicher.

  1. MSI Afterburner starten, Takt leicht erhöhen
    → +50 MHz als Startpunkt
  2. Unigine Heaven im Loop-Modus starten
    → 15 Minuten laufen lassen, dabei Overlay-Daten beobachten
  3. Keine Artefakte oder Abstürze?
    → Takt weiter erhöhen. Sobald es flackert oder abstürzt: Zurückrudern.
  4. Finaler Check mit OCCT oder 3DMark Stress-Test
    → System läuft 30 Min ohne Fehler? Stabil.
  5. Performance messen mit 3DMark
    → Score steigt von 17.000 auf 18.200. Etwa +7 % Leistung – dauerhaft stabil.

Ergebnis: Sicheres Overclocking mit realem Leistungsplus – ohne Risiko.


Tools, die du zusätzlich brauchst

Benchmarking ist mehr als nur „Start drücken“. Du willst verstehen, was deine GPU macht, wie warm sie wird, ob sie drosselt – und ob alles sauber läuft.

Neben den klassischen Benchmark-Tools gibt es auch clevere Helfer, die deinen Gaming-PC im Alltag optimieren. Von System-Monitoring bis FPS-Booster – hier findest du eine gute Übersicht zu nützlichen Software-Tools für deinen Gaming-PC. Einige davon lassen sich auch wunderbar mit Benchmarks kombinieren.

Hier sind Tools, die dir dabei helfen:


MSI Afterburner

Nicht nur zum Übertakten – auch zum Monitoring perfekt. Du siehst Takt, Temperatur, Auslastung, Lüftergeschwindigkeit live im Spiel oder Benchmark.
Ideal für: Overclocking, Temperaturkontrolle, Live-Overlay


GPU-Z

Ein kleines Tool, das dir alles über deine Grafikkarte verrät – von Speichertyp über Treiberversion bis zur Auslastung.

Ideal für: Diagnose, technische Infos, BIOS-Versionen


HWMonitor

Zeigt dir Temperatur, Spannung, Takt – nicht nur für GPU, sondern auch CPU, SSD und Mainboard.
Ideal für: Temperaturverläufe bei Benchmarks im Blick behalten


CapFrameX

Ein Profi-Tool zur Analyse von Frametimes. Damit erkennst du, ob es Ruckler gibt – auch wenn der Durchschnitts-FPS-Wert gut aussieht.
Ideal für: Tiefenanalyse, Frametimes, Vergleich mehrerer Benchmarks


Speccy

Einfaches System-Übersichtstool von den CCleaner-Machern. Gibt einen schnellen Überblick über alle Komponenten.
Ideal für: Einsteiger, die mal schnell nachschauen wollen, was verbaut ist


Bonus-Tipp: Blender Benchmark

Wenn du mit Blender (3D-Modellierung, Rendering) arbeitest, kannst du den Blender-eigenen Benchmark nutzen, um die Renderzeit deiner GPU zu messen. Extrem hilfreich für Content Creator.
Ideal für: Kreative, die GPU fürs Arbeiten einsetzen


Wenn du Benchmarks ernsthaft nutzen willst – ob zum Feintuning oder Fehlersuche – sind diese Helfer Gold wert.


Vorsicht bei diesen Tools

Nicht jedes Benchmark-Tool ist so neutral und hilfreich, wie es auf den ersten Blick wirkt. Einige haben sich in der Community einen zweifelhaften Ruf erarbeitet – entweder wegen unausgewogener Bewertung, versteckter Herstellerbevorzugung oder schlicht schlechter Aussagekraft.

Manche Tools liefern zwar hohe FPS-Werte, berücksichtigen aber nicht wichtige Technologien wie Sync-Standards. Wenn du wissen willst, welche Unterschiede es bei FreeSync, G-Sync und V-Sync wirklich gibt, hilft dir dieser Guide weiter: Unterschiede zwischen FreeSync, G-Sync und V-Sync.

Hier ein kurzer Überblick, wo du besser genauer hinschauen solltest:


UserBenchmark – Schnell, aber kontrovers

UserBenchmark ist beliebt, weil es so einfach ist: Tool starten, ein paar Minuten warten, fertig. Du bekommst eine Gesamtwertung in Prozent – klingt super, oder?

Aber: UserBenchmark ist mehrfach in Kritik geraten, weil es AMD-Hardware (besonders CPUs und GPUs) systematisch schlechter bewertet hat. Die Gewichtung ihrer Ergebnisse wurde mehrfach angepasst – angeblich zugunsten von Intel und Nvidia.

Problematisch ist:

  • AMD-GPUs schneiden selbst bei real identischer Leistung deutlich schlechter ab
  • Aussagen wie „real performance missing“ sind weder belegt noch nachvollziehbar
  • Einige Communities (z. B. LinusTechTips) raten offen davon ab, sich auf diese Werte zu verlassen

Fazit: Als schneller Check okay – aber nicht zur Kaufentscheidung oder Performance-Vergleich geeignet. Nutz lieber 3DMark oder PassMark für objektivere Werte.


FurMark – Stress ja, Praxis nein

FurMark belastet deine GPU wie kaum ein anderes Tool – und das ist genau das Problem. Die erzeugte Last ist so extrem, dass viele Treiber mittlerweile automatisch drosseln.

Was passiert:

  • Die GPU erkennt FurMark als „Power Virus“
  • Der Takt wird gedrosselt, um Schäden zu vermeiden
  • Du bekommst ein künstlich niedrigeres Ergebnis

Fazit: Gut für Hitzetests und Kühlungsprüfung, aber kein sinnvoller Vergleichswert für Gaming-Performance.


Alte Tools mit veralteten APIs

Benchmarks wie 3DMark06 oder Heaven (ohne Update) nutzen DirectX 9 oder 11 – das ist nicht mehr zeitgemäß. Für moderne Karten mit DX12 oder Vulkan liefern sie kein realistisches Bild.


Merke dir:
🔹 Immer prüfen, welche API der Benchmark nutzt
🔹 Ergebnisse immer kontextualisieren
🔹 Und: Je mehr Quellen, desto besser


Fazit: Das beste Tool für dich – kurz zusammengefasst

Wenn du nur wenig Zeit hast – hier ist dein Schnellguide:

ZweckBestes Tool
Gaming-Performance3DMark (Time Spy, Speed Way)
Stabilität testenUnigine Heaven, OCCT
Kühlung prüfenFurMark (vorsichtig einsetzen!)
Einsteiger-CheckNovabench oder PassMark
Overclocking + AnalyseMSI Afterburner + Heaven
Systemübergreifende TestsBasemark GPU, Geekbench
Frametimes analysierenCapFrameX
Video-/KI-LeistungGeekbench Compute, Blender Benchmark

Du nutzt Benchmarks zur Auswahl einer neuen GPU? Dann wirf unbedingt einen Blick auf die Leistung der RTX 4060 im Detail. Diese Karte bietet aktuell ein starkes Gesamtpaket für Full-HD und WQHD – gerade im Zusammenspiel mit 3DMark oder Unigine ein spannender Kandidat.


Meine Empfehlung:
Kombiniere Tools! Für die meisten ist eine Mischung aus 3DMark + Heaven + Afterburner perfekt: Du bekommst eine Gaming-Punktzahl, siehst die Stabilität und kannst alle Temperaturen live mitverfolgen.


Abschlussgedanke

Benchmarking ist kein Hexenwerk – aber es braucht ein bisschen Vorbereitung und das richtige Toolset. Wenn du sauber testest, bekommst du klare Antworten: Läuft mein System wie gewünscht? Wo steckt Potenzial? Und was kann ich realistischerweise erwarten?

Ob du einfach nur checken willst, ob dein PC „fit“ ist – oder ob du am Takt limit spielst: Mit den richtigen Tools bist du nicht im Blindflug.

Wenn du tiefer einsteigen willst, sind hier ein paar solide Anlaufstellen:

Zuletzt aktualisiert am Juni 13, 2025 um 6:51 pm . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.