Beste externe Festplatte für Mac

Externe Festplatten sind heute weit mehr als nur ein Ort, an dem du deine Daten „zwischenparkst“. Sie sind Backup-Retter, Projekt-Beschleuniger, Medienlager und Sicherheitsanker in einem. Gerade als Mac-Nutzer hast du dabei besondere Ansprüche – an Leistung, Kompatibilität und Zuverlässigkeit.

Aber: Der Markt ist riesig. Zwischen SSD und HDD, Thunderbolt und USB, APFS und exFAT verliert man schnell den Überblick.

Deshalb bekommst du hier keinen langweiligen Produktvergleich, sondern einen echten Entscheidungsrahmen – zugeschnitten auf deinen Mac und deine Bedürfnisse.

SSD vs. HDD bei Mac: Was passt zu dir?

Hier beginnt die wichtigste Weichenstellung überhaupt: Geschwindigkeit oder Kapazität? Mobilität oder Preis? SSD und HDD verfolgen zwei komplett unterschiedliche Philosophien – und die richtige Wahl hängt allein davon ab, was du vorhast.

SSD: Die flinke Kraftmaschine

SSDs (Solid-State Drives) haben keine beweglichen Teile. Das bedeutet: Sie sind schnell, leise, robust – und wie gemacht für moderne Macs. Wenn du…

  • täglich mit großen Dateien arbeitest (z. B. Video, RAW-Fotos, 3D-Daten),
  • Wert auf schnelles Hochfahren und kurze Ladezeiten legst,
  • ein Laufwerk suchst, das unterwegs etwas aushält,

…dann ist eine SSD die klare Wahl. Gerade bei USB-C oder Thunderbolt-Anschlüssen spielen SSDs ihre Stärke voll aus. Der Nachteil? Du bekommst weniger Speicherplatz fürs Geld – aber was du bekommst, ist Gold wert.

HDD: Die günstige Gigabyte-Gigantin

HDDs (Hard Disk Drives) sind die Klassiker: Mechanik, Magnetplatten, ein bisschen Nostalgie – aber immer noch verdammt nützlich.

Wenn du…

  • viele Daten archivieren willst (Filme, Backups, Musik, alte Projekte),
  • keine rasante Geschwindigkeit brauchst,
  • möglichst viel Speicherplatz für wenig Geld suchst,

…dann erfüllt eine HDD genau deinen Zweck. Wichtig: Für häufiges Umstecken oder harte Einsätze sind HDDs nicht ideal – sie sind empfindlich und deutlich schwerfälliger als SSDs.

Zwischenfazit: Zwei Laufwerke, zwei Aufgaben

Die clevere Lösung? Trenne nach Funktion:

  • Eine kleine SSD für aktive Arbeit.
  • Eine große HDD für Archiv und Time Machine.

Du sparst Geld, bekommst das Beste aus beiden Welten – und hast klare Strukturen in deiner Datenwelt.

Anschluss ist nicht gleich Anschluss

Ein häufiger Fehler bei Mac-Usern: Sie kaufen ein superschnelles Laufwerk – und schließen es an einen zu langsamen Port an. Ergebnis: Das Laufwerk ist schneller, als dein Mac es je verarbeiten kann. Geldverschwendung inklusive.

USB-C ist nur die Hülle

Wichtig: USB-C ist nur die Form des Steckers, nicht die Geschwindigkeit. Der Stecker kann verschiedene Protokolle sprechen:

  • USB 3.2 Gen 2 (max. ca. 1.050 MB/s)
  • USB 3.2 Gen 2×2 (ca. 2.000 MB/s – selten bei Macs unterstützt)
  • USB4 (bis 40 Gbit/s, aber je nach Mac nicht immer voll ausgenutzt)
  • Thunderbolt 3/4 (echte 40 Gbit/s, inkl. Daisy-Chaining und Display-Support)

Das klingt kompliziert – ist aber entscheidend. Prüfe also vorher:

  1. Was kann dein Mac?
    Unter „Über diesen Mac“ → „Systembericht“ → „Thunderbolt/USB“ findest du genaue Infos.
  2. Was kann dein Laufwerk?
    Lies das Kleingedruckte: Viele Hersteller werben mit Maximalgeschwindigkeiten, die dein Mac gar nicht erreichen kann.
  3. Was kann dein Kabel?
    Auch das Kabel muss das richtige Protokoll unterstützen – sonst bremst es alles aus.

Merke dir: Ein USB4- oder Thunderbolt-Laufwerk bringt dir nur dann einen echten Vorteil, wenn dein Mac es auch verarbeiten kann. Sonst reicht ein solides USB 3.2 Gen 2-Laufwerk wie die Samsung T7 Shield vollkommen aus.

Das passende Dateisystem

Jetzt wird’s technisch – aber keine Sorge, du brauchst kein Informatikstudium. Hier geht es um das „Format“, mit dem dein Mac das Laufwerk beschreibt. Davon hängen Kompatibilität, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit ab.

APFS – der Standard für moderne Macs

Wenn du ein Laufwerk nur mit dem Mac nutzt, ist APFS die beste Wahl. Es ist schnell, sicher und optimiert für SSDs.

  • Perfekt für Time Machine (ab macOS Big Sur).
  • Unterstützt Schnappschüsse, Klonen und starke Verschlüsselung.
  • Ideal für SSDs als Arbeitslaufwerk.

HFS+ – der Veteran für klassische Festplatten

Für ältere Macs (bis macOS Catalina) oder mechanische HDDs kann HFS+ sinnvoll sein. Es ist robust, gut unterstützt und funktioniert auch mit Fusion Drives.

  • Gute Wahl für große Backups auf HDDs.
  • Wichtig bei Macs vor 2017.
  • Unterstützt Time Machine (ältere Versionen).

exFAT – der Brückenbauer zwischen Mac und Windows

Wenn du das Laufwerk plattformübergreifend einsetzen willst (z. B. zwischen Mac und Windows-PCs), brauchst du exFAT.

  • Unterstützt große Dateien.
  • Keine Treiber nötig.
  • Achtung: Kein Journaling – also weniger sicher bei Stromausfällen oder falschem Auswerfen.

Meine Empfehlung:

  • APFS für moderne Macs mit SSDs oder als Time Machine.
  • HFS+ für ältere Systeme oder HDD-Backups.
  • exFAT nur für den Austausch zwischen Mac & Windows – niemals für wichtige Arbeitsdaten oder Time Machine.

Power-User-Faktor

Manche Dinge sieht man einer Festplatte nicht an. Zwei Modelle sehen identisch aus, kosten ähnlich viel – aber eines davon hält deinem Alltag als Kreativprofi nicht stand. Warum? Weil nicht alles eine Frage von Geschwindigkeit oder Kapazität ist. Es geht auch um Langlebigkeit, Schreibverhalten und Technologie unter der Haube.

TBW – Wie viel darfst du schreiben?

TBW steht für Terabytes Written. Es ist der Wert, den Hersteller angeben, wie viel Daten du im Laufe der Zeit auf die SSD schreiben kannst, bevor sie „verschleißt“. Für normale Nutzer ist das oft ein theoretischer Wert – für dich als Power-User kann er entscheidend sein.

  • Eine SSD mit 600 TBW bei 1 TB Kapazität bedeutet: Du kannst 600 Terabyte schreiben, bevor sich die Speicherzellen abnutzen.
  • Das klingt viel – aber bei täglichem Arbeiten mit 8K-Videos, RAW-Fotos oder riesigen Projekten kann das schnell Realität werden.

Faustregel: Wenn du täglich große Datenmengen schreibst, achte auf einen hohen TBW-Wert oder greife direkt zu Enterprise-SSDs mit noch höherer Ausdauer.

DWPD – Die Schreibleistung pro Tag

DWPD (Drive Writes Per Day) zeigt dir, wie oft du pro Tag die komplette SSD-Kapazität beschreiben kannst – bezogen auf die Garantiezeit.

  • Eine 1 TB-SSD mit 0,5 DWPD bei 5 Jahren Garantie bedeutet: Du kannst täglich 500 GB schreiben – fünf Jahre lang.
  • Dieser Wert hilft dir, SSDs unterschiedlicher Größe und Qualität fair zu vergleichen.

Für dich als Profi: DWPD ist der realistischere Indikator, wenn du tagtäglich mit schreibintensiven Workflows arbeitest.

SMR vs. CMR – Das versteckte Problem bei HDDs

Wenn du denkst, alle HDDs seien gleich: weit gefehlt. Viele günstige Festplatten nutzen heute SMR (Shingled Magnetic Recording), bei dem sich Daten-Spuren überlappen – wie Dachziegel. Klingt effizient, ist es aber nur auf dem Papier.

Was du spürst:
Bei intensiver Nutzung oder wenn das Laufwerk voll ist, bricht die Schreibleistung brutal ein. Backups dauern ewig, die Festplatte „hängt“ sich scheinbar auf. Der Grund: Jede kleine Änderung zwingt das Laufwerk, große Datenblöcke neu zu schreiben.

CMR (Conventional Magnetic Recording) ist der klassische, deutlich stabilere Standard – ideal für häufiges Schreiben.

Mein Tipp: Wenn du eine HDD kaufst, recherchiere genau. Vermeide SMR, wenn du Backups machst oder regelmäßig Daten aktualisierst. „Pro“- oder „NAS“-Modelle setzen meist auf CMR – und sind den Aufpreis wert.


beste Festplatten-Modelle 2025 – Empfehlungen

Technik kann erschlagen. Aber wenn du weißt, wer du bist und was du brauchst, wird die Entscheidung plötzlich ganz einfach. Hier kommen klare Empfehlungen – abgestimmt auf typische Nutzertypen.

Für Kreativprofis: Maximale Leistung ohne Kompromisse

Zielgruppe: Videocutter, Fotografen, Animationskünstler, 3D-Designer – alle, die mit großen Datenmengen und Echtzeitbearbeitung arbeiten.

Top-Empfehlungen:

  • LaCie Rugged SSD Pro (Thunderbolt)
    • Thunderbolt-Speed mit echter 8K-Echzeit-Tauglichkeit
    • Extrem robust (IP68), 5 Jahre Garantie inkl. Datenrettung
      − Teuer, kann bei Dauerlast warm werden
  • SanDisk Extreme Pro Portable SSD (USB4 / USB 3.2 Gen 2×2)
    • Sehr schnelle Datenraten bis 2.000 MB/s
      − Nur sinnvoll, wenn dein Mac den passenden Anschluss hat
  • Adata SE920 (USB4)
    • Aktive Kühlung gegen Drosselung
      − Größer und schwerer als andere Modelle

Für Alltagsnutzer & Prosumer: Schnelligkeit trifft auf Preisbewusstsein

Zielgruppe: Ambitionierte Nutzer, die mehr als nur „Speichern“ wollen – z. B. Fotobearbeitung, Medienprojekte, Uni & Business.

Top-Empfehlungen:

  • Samsung T7 Shield
    • Solide Performance (ca. 1.050 MB/s), IP65-robust, energieeffizient
    • Perfekt auf die USB-Ports aktueller Macs abgestimmt
  • Crucial X9 Pro
    • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
    • Ultraleicht und portabel
  • Kingston XS2000
    • Enorme Geschwindigkeit (2.000 MB/s), wenn dein Mac kompatibel ist
      − Bei inkompatiblen Ports keine Mehrleistung – Vorsicht!

Für Archivare & Datensammler: Mehr Terabyte fürs Geld

Zielgruppe: Du sicherst regelmäßig dein gesamtes System, speicherst Medienbibliotheken oder willst riesige Datenmengen langfristig aufbewahren.

Top-Empfehlungen:

  • WD My Book (Desktop)
    • Kapazitäten bis über 20 TB, solide Geschwindigkeit
    • Achte auf CMR-Technik bei 8 TB+ Modellen
      − Externe Stromversorgung nötig
  • WD My Passport (portabel)
    • 3 Jahre Garantie, hardwareseitige Verschlüsselung
      − Ggf. neu formatieren (Mac-kompatibel machen)
  • Seagate Expansion Portable
    • Günstig, gute Performance für eine portable HDD
      − Häufig SMR-Technik, nur 1 Jahr Garantie

Entscheidungshelfer

Die Theorie ist geklärt – jetzt wird’s konkret. Mit diesem simplen Entscheidungsbaum findest du schnell heraus, was wirklich zu dir passt:

1. Wofür brauchst du das Laufwerk hauptsächlich?

  • Aktive Arbeit (z. B. Videos, Fotos, Softwareprojekte)SSD
  • Backup oder Archivierung großer DatenmengenHDD
  • Dateiaustausch zwischen Mac und WindowsexFAT-Format, passende SSD/HDD

2. Welchen Anschluss hat dein Mac?

  • Thunderbolt 3/4 (Blitzsymbol am Port) → Nutze Thunderbolt-SSDs oder USB4
  • USB 3.2 Gen 2 (kein Blitz) → Bleib bei USB-SSDs mit ∼1.000 MB/s (z. B. T7 Shield)

3. Wie mobil willst du sein?

  • Unterwegs, im Rucksack, oft im Einsatz? → Robuste, kompakte SSD (z. B. T7 Shield, Crucial X9 Pro)
  • Stationär am Schreibtisch? → Desktop-HDD (z. B. WD My Book)

4. Was ist dein Budgetrahmen?

  • Maximale Leistung, Preis zweitrangig → LaCie Rugged SSD Pro
  • Solide Leistung unter 100 € pro TB → Crucial X9 Pro oder T7 Shield
  • Speichermonster für wenig Geld → WD My Book oder Seagate Expansion HDD

5. Hast du besondere Anforderungen?

  • Verschlüsselung? → WD My Passport
  • Extremer Dauereinsatz? → Achte auf TBW/DWPD
  • Langlebigkeit bei HDDs? → Unbedingt CMR statt SMR wählen

Fazit

Du hast es bis hierher geschafft – und damit mehr Klarheit, Wissen und Selbstbewusstsein gewonnen als viele Technikberater im Elektromarkt. Aber das Wichtigste ist: Du weißt jetzt, dass es nicht „die eine perfekte Festplatte für den Mac“ gibt. Es gibt nur die perfekte Lösung für dich.

Was du jetzt weißt:

  • SSD oder HDD? → Geschwindigkeit vs. Kapazität. Wer produktiv arbeitet, braucht SSDs. Wer archiviert, ist mit HDDs gut beraten.
  • Anschluss? → Nicht jeder USB-C-Anschluss ist gleich schnell. Kaufe kein Laufwerk, das dein Mac nicht ausnutzen kann.
  • Dateisystem? → APFS ist ideal für moderne Macs und SSDs. HFS+ für ältere Systeme. exFAT nur für den Austausch mit Windows.
  • Power-User-Faktoren? → TBW und DWPD schützen dich vor zu frühem SSD-Verschleiß. SMR bei HDDs ist eine versteckte Falle – meide sie bei intensiver Nutzung.
  • Empfehlungen? → Du kennst die besten Modelle für Kreativprofis, Alltagsnutzer und Archivare.

Dein Entscheidungs-Framework – kompakt & klar:

  1. Wofür brauchst du das Laufwerk?
    • Arbeit → SSD
    • Backup → HDD
    • Austausch zwischen Mac/Windows → exFAT
  2. Was kann dein Mac?
    • Thunderbolt → Nutze es!
    • USB 3.2 Gen 2 → SSDs mit ∼1.000 MB/s reichen völlig aus
  3. Wie oft und wo nutzt du es?
    • Viel unterwegs? → Kleine, robuste SSD
    • Stationär? → Große HDD mit externer Stromversorgung
  4. Welche Marke, welches Modell?
    • Du hast die konkrete Auswahl – abgestimmt auf Leistung, Haltbarkeit und Preis.

Die vielleicht wichtigste Erkenntnis:

Es geht nicht darum, möglichst viel Technik zu verstehen. Es geht darum, deine Ziele und deinen Arbeitsstil zu kennen – und die Technik daran anzupassen. Wenn du das tust, wirst du nicht nur Geld sparen, sondern auch schneller, sicherer und entspannter arbeiten.

Eine gut gewählte externe Festplatte fühlt sich nicht wie ein Kompromiss an. Sie fühlt sich an wie ein natürlicher Teil deines Mac-Workflows.