Die Welt der Grafikkarten steht vor einem Paradigmenwechsel – und du bist mittendrin. Mit der neuen GeForce RTX 50 Serie läutet Nvidia nicht einfach ein weiteres Leistungs-Upgrade ein. Dieses Mal geht es um mehr: um eine neue Ära, in der künstliche Intelligenz das Spiel verändert – buchstäblich.
Der Codename der neuen Generation lautet „Blackwell“, und schon das allein ist ein Statement. Statt sich ausschließlich auf mehr Shader, mehr MHz und mehr Watt zu verlassen, bringt Nvidia ein komplett überarbeitetes Architekturdesign auf den Markt. Die Blackwell-GPUs setzen auf:
- DLSS 4 mit Multi-Frame Generation – eine KI-Technologie, die aus ein paar gerenderten Bildern viele flüssige Frames zaubert
- FP4-Tensor-Cores – Recheneinheiten, die speziell für KI-Bildsynthese designt wurden
- GDDR7-Speicher, PCIe 5.0 und DisplayPort 2.1 – ein Upgrade auch für die Plattform
Kurz gesagt: Die RTX 50 Serie ist keine bloße Fortschreibung der 40er-Generation. Sie ist ein Strategiewechsel – weg von reiner Rechenpower, hin zu intelligenterer Leistung durch KI.
Doch was heißt das konkret für dich? Lass uns tiefer eintauchen.
Blackwell-Architektur erklärt: Der Wandel beginnt bei der Struktur
Blackwell ist keine radikale Neuentwicklung auf Transistorebene – und das ist Absicht. Nvidia setzt auf den verfeinerten 4N-Prozess von TSMC, der bereits bei der RTX-40-Reihe („Ada Lovelace“) zum Einsatz kam. Statt auf 3nm zu springen, wird der Fokus auf größere Dies und bessere Architektur gelegt.
Beispiel: Der neue Flaggschiff-Chip GB202, der die RTX 5090 antreibt, ist mit rund 750 mm² satte 24 % größer als der AD102-Chip der RTX 4090. Mehr Platz bedeutet: mehr CUDA-Kerne, mehr Cache, mehr Spezialhardware.
Dazu kommen grundlegende Verbesserungen in allen Recheneinheiten:
- CUDA-Kerne: nun vollständig FP32- und INT32-kompatibel
- RT-Kerne (Gen 4): doppelte Ray-Triangle-Rate, optimiert für Unreal Engine 5
- Tensor-Cores (Gen 5): jetzt mit FP4-Support – ideal für KI-Anwendungen
- Neues Raytracing-Modul: besser bei komplexen Geometrien (z. B. Haare, Fell)
Diese Blackwell-DNA zieht sich durch die gesamte RTX-50-Familie – mit klarer Segmentierung zwischen den Modellen.
DLSS 4 & Multi-Frame Generation: Warum KI jetzt der Gamechanger ist
Was DLSS 3 mit einem zusätzlichen KI-Frame begann, treibt DLSS 4 mit MFG (Multi-Frame Generation) auf die Spitze: Jetzt werden gleich mehrere Zwischenbilder generiert – bis zu drei Stück zwischen zwei echten Frames.
Was das bedeutet? Statt 60 FPS können gefühlt 180 FPS auf dem Monitor erscheinen. Flüssiger, schneller, responsiver – ohne dass deine GPU jedes Bild selbst rechnen muss.
Der Haken (oder aus Nvidias Sicht: das Verkaufsargument)?
DLSS 4 ist exklusiv für die RTX 50 Serie. Warum? Weil die neue Hardware – insbesondere die FP4-beschleunigten Tensor Cores – zwingend erforderlich ist.
Damit wird KI nicht nur ein Gimmick, sondern das Kernmerkmal dieser GPU-Generation. Und Nvidia schafft bewusst eine Kluft: Die neuen Features bekommst du nur mit Blackwell – kein Downgrade, kein Software-Patch.
RTX 5090 bis RTX 5070: Technische Daten und Unterschiede
Die RTX 50 Serie startet mit vier Modellen – alle im High-End- bis oberen Mittelklassebereich angesiedelt:
Merkmal | RTX 5090 | RTX 5080 | RTX 5070 Ti | RTX 5070 |
GPU-Chip | GB202 | GB203 | GB203 | GB205 |
CUDA-Kerne | 21.760 | 10.752 | 8.960 | 6.144 |
VRAM | 32 GB GDDR7 | 16 GB GDDR7 | 16 GB GDDR7 | 12 GB GDDR7 |
Speicherinterface | 512-bit | 256-bit | 256-bit | 192-bit |
Bandbreite | 1792 GB/s | 896 GB/s | 896 GB/s | 672 GB/s |
TBP (Leistungsaufnahme) | 575 W | 360 W | 300 W | 250 W |
UVP (EUR) | 2.229 € | 1.119 € | 879 € | 619 € |
Was sofort auffällt:
- Die RTX 5090 spielt in einer eigenen Liga: doppelt so viel VRAM wie die 5080, doppelt so hohes Speicherinterface – und fast doppelt so teuer.
- Die RTX 5080 scheint auf den ersten Blick solide, fällt aber in reiner Rasterisierungsleistung kaum auf – ihre Berechtigung liegt fast ausschließlich in DLSS 4 MFG.
- Die RTX 5070 Ti ist der Preis-Leistungs-Sweetspot für WQHD-Gaming mit Zukunft – endlich mit 16 GB VRAM.
- Die RTX 5070 bietet ein KI-Upgrade gegenüber der RTX 4070 Super, hat aber mit nur 12 GB VRAM ein Fragezeichen hinter ihrer Zukunftssicherheit.
Die Leistungsschere zwischen 5090 und 5080 ist übrigens die größte, die Nvidia je zwischen Flaggschiff und zweithöchstem Modell geschaffen hat. Das ist kein Zufall. Die 5090 soll sich klar abheben – auch beim Preis.
Leistung im Vergleich: Benchmarks für Gaming & Content Creation
RTX 5090: Die Krone der Grafikleistung
Wenn du nach der schnellsten Grafikkarte suchst, ist die GeForce RTX 5090 aktuell das Nonplusultra. In reiner Rasterisierung liegt sie im 4K-Gaming etwa 20–24 % vor der RTX 4090. Bei Ray Tracing sind es sogar bis zu 35 % – und in idealen Titeln wie Cyberpunk 2077 oder Alan Wake 2 mit aktiviertem DLSS 4 MFG springt der Vorsprung auf über 100 %.
Besonders beeindruckend: Mit Path Tracing, einer der anspruchsvollsten Rendertechnologien, liefert die RTX 5090 flüssige Bildraten – wo andere Karten kämpfen oder kapitulieren.
RTX 5080: Nur mit KI wirklich überzeugend
Ohne DLSS 4 wirkt die RTX 5080 wie ein solides, aber wenig spektakuläres Upgrade. Der Leistungszuwachs zur RTX 4080 Super liegt in klassischen Benchmarks bei mageren 8–11 % – kaum spürbar.
Aber: Sobald DLSS 4 MFG ins Spiel kommt, verdoppeln sich in unterstützten Titeln die Bildraten gegenüber der RTX 4080 Super. Heißt: Diese Karte entfaltet ihr volles Potenzial nur in Spielen, die MFG nutzen.
RTX 5070 Ti & RTX 5070: Die Mittelklasse wird smarter
- Die RTX 5070 Ti positioniert sich klar als neue WQHD-Referenz – vergleichbar mit der RTX 4080 (ohne Super), aber günstiger und zukunftssicherer durch 16 GB VRAM und DLSS 4.
- Die RTX 5070 liegt leistungsmäßig knapp über der RTX 4070 Super, ist aber technisch besser aufgestellt. Wenn du mit 1440p spielst und in den nächsten Jahren nicht aufrüsten willst, ist sie ein cleverer Einstieg ins neue Ökosystem.
Content Creation: Der neue FP4-Turbo
Auch in professionellen Workloads setzt die RTX 5090 neue Maßstäbe – besonders in:
- 3D-Rendering (Blender): +35–40 % vs. RTX 4090
- Videobearbeitung (DaVinci Resolve): +6–9 % im Gesamtscore
- Media-Encoding: dank dreifachem NVENC ~60 % schnellere Exporte
Kurz: Die RTX 5090 ist nicht nur für Gamer, sondern auch für Creator und KI-Enthusiasten eine echte Power-Maschine.
Welche Karte passt zu wem? Empfehlungen für Gamer, Creator & Profis
Du willst Klartext? Hier ist dein Match nach Profil:
Für kompromisslose Enthusiasten & KI-Nutzer
→ RTX 5090
Du willst maximale Leistung in allen Bereichen – Gaming, Rendering, KI? Dann gibt’s derzeit keine Alternative. Der hohe Preis ist nur durch echte Nutzung gerechtfertigt.
Für 4K-Gaming mit Blick aufs Preis-Leistungs-Verhältnis
→ RTX 4080 Super oder RX 7900 XTX
Die RTX 5080 bringt ohne DLSS 4 zu wenig Mehrwert für ihren Preis. Wenn dir die KI-Features wichtig sind, kann sie trotzdem Sinn ergeben – aber rechne genau.
Für ambitioniertes 1440p-Gaming mit Zukunftssicherheit
→ RTX 5070 Ti
Ein starkes Gesamtpaket. Schnell, viel VRAM, DLSS 4 – und bezahlbar.
Für Preisbewusste mit Upgrade-Ambitionen
→ RTX 5070
Etwas knapper beim VRAM, aber deutlich günstiger. Ideal, wenn du in WQHD bleibst und auf ein ausgewogenes Setup setzt.
Marktpreise, Verfügbarkeit und Kaufstrategie
Jetzt kommt die Realität – und die sieht oft anders aus als die UVP-Liste.
UVP vs. Realität: Was kosten die Karten wirklich?
Modell | UVP (EUR) | Marktpreis (Ø Juli 2025) |
RTX 5090 | 2.229 € | ~2.699 € |
RTX 5080 | 1.119 € | ~1.299 € |
RTX 5070 Ti | 879 € | ~959 € |
RTX 5070 | 619 € | ~699 € |
Die Founders Edition Modelle sind so gut wie nicht verfügbar. AIB-Partner wie ASUS, MSI oder Gigabyte verlangen häufig 100–300 € Aufpreis, abhängig von Kühlerdesign, Werks-OC und Lagerbestand.
Verfügbarkeit: Geduld bringt Preisvorteile
Direkt zum Launch sind die Preise am höchsten. Bereits wenige Wochen später – je nach Konkurrenzdruck durch AMD – sanken erste Straßenpreise leicht. Wenn du nicht sofort upgraden musst, lohnt es sich, 4–6 Wochen nach Marktstart zu beobachten:
- Preisvergleichsportale mit Alarmfunktion (z. B. Geizhals, Idealo)
- Refurbished-Modelle oder Rückläufer bei Amazon Warehouse & Co.
- Händleraktionen (z. B. Mindstar bei Mindfactory)
Wann kaufen – und wann lieber noch warten?
Deine Lage | Empfehlung |
Du willst KI-Features & maximale Zukunftssicherheit | RTX 5090 oder 5070 Ti – aber beobachte die Preise genau |
Du bist mit einer RTX 40-Karte unterwegs | Kein akuter Handlungsbedarf, es sei denn, du brauchst DLSS 4 |
Du hast eine RTX 20 oder RX 5000 | Jetzt ist ein guter Zeitpunkt für den Einstieg in die Blackwell-Welt |
Du willst sparen | Abwarten – günstigere Modelle wie RTX 5060 Ti kommen im Herbst 2025 |
Nvidia vs. AMD: Die Konkurrenz im Blick
AMD Radeon RX 9000 Serie – echte Konkurrenz oder nur Begleitung?
Nvidia dominiert die Schlagzeilen – aber AMD schläft nicht. Mit der Radeon RX 9000 Serie positioniert sich AMD vor allem dort, wo Nvidia angreifbar ist: beim Preis-Leistungs-Verhältnis in der Rasterisierung.
- Die RX 7900 XTX liegt auf Augenhöhe mit der RTX 5080, kostet aber deutlich weniger – oft unter 900 €.
- In Sachen Ray Tracing ist AMD nach wie vor klar unterlegen – auch gegenüber der RTX 5070 Ti.
- DLSS 4 + MFG hat AMD (noch) nichts entgegenzusetzen. FSR 3.0 wirkt dagegen wie ein Notnagel.
Unterm Strich: Wenn du auf klassisches 4K-Gaming ohne RT und KI-Features setzt, bietet AMD oft mehr fürs Geld. Aber das Gesamtpaket? Das dominiert Nvidia – zumindest noch.
Intel Battlemage – aktuell keine Gefahr
Intels neue „Battlemage“-Generation zielt auf das Einstiegs- und untere Mittelklassesegment. Die Arc B580 ist ein interessantes Experiment, aber für ernsthaftes High-End-Gaming (noch) keine Alternative. Spannend wird’s, wenn Intel DLSS-ähnliche KI-Upscaling-Technik serienreif macht.
Fazit: Revolution oder reines Marketing – lohnt sich der Umstieg?
Die GeForce RTX 50 Serie ist eine der spannendsten GPU-Generationen der letzten Jahre. Aber sie ist auch die polarisierteste.
Ja, es ist eine Revolution – aber nur für manche.
Wenn du maximale Leistung willst – sei es für Gaming, Content Creation oder KI – dann ist die RTX 5090 aktuell alternativlos. Sie liefert nicht nur massive Hardwarepower, sondern setzt mit DLSS 4 & Multi-Frame Generation einen neuen Maßstab für die Zukunft der Bildsynthese.
Wenn du dagegen „nur“ spielen willst – ohne Wert auf KI-Features – dann ist das Preis-Leistungs-Verhältnis vieler RTX 50 Karten fraglich. Die RTX 5080 z. B. bietet ohne DLSS 4 nur marginale Vorteile gegenüber der RTX 4080 Super, kostet aber dasselbe.
Die Wahrheit liegt also nicht im Datenblatt, sondern in deiner Nutzung:
Du brauchst… | Dann ist… |
Maximale KI-Performance, Zukunftssicherheit & 4K+ | RTX 5090 deine Karte |
Gute Performance mit DLSS 4 als Bonus | RTX 5070 Ti der Sweetspot |
Preis-Leistung bei klassischem Gaming | RTX 4080 Super oder RX 7900 XTX die bessere Wahl |
Einstieg ins neue Ökosystem mit begrenztem Budget | RTX 5070 ein vernünftiger Kompromiss |
Nvidia hat mit Blackwell eine neue Denkweise eingeführt: Leistung ist nicht mehr nur das, was die Hardware an Bildern pro Sekunde ausspuckt – sondern auch das, was die KI dazwischen zaubern kann.
Ob das für dich ein echter Fortschritt ist oder eher ein geschickter Marketingrahmen – das hängt ganz davon ab, wie du spielst, was du erwartest und wie viel du investieren willst.
Vergleichstabelle: RTX 40 vs. RTX 50 – Was hat sich wirklich verbessert?
Merkmal | RTX 5090 | RTX 4090 | RTX 5080 | RTX 4080 Super | RTX 5070 Ti | RTX 4070 Ti |
Architektur | Blackwell | Ada Lovelace | Blackwell | Ada Lovelace | Blackwell | Ada Lovelace |
Chip | GB202 | AD102 | GB203 | AD103 | GB203 | AD104 |
CUDA-Kerne | 21.760 | 16.384 | 10.752 | 10.240 | 8.960 | 7.680 |
VRAM | 32 GB GDDR7 | 24 GB GDDR6X | 16 GB GDDR7 | 16 GB GDDR6X | 16 GB GDDR7 | 12 GB GDDR6X |
Speicherinterface | 512-bit | 384-bit | 256-bit | 256-bit | 256-bit | 192-bit |
Bandbreite (GB/s) | 1792 | 1008 | 896 | 736 | 896 | 504 |
DLSS 4 / MFG | ✔️ | ❌ | ✔️ | ❌ | ✔️ | ❌ |
Raytracing-Gen. | Gen 4 | Gen 3 | Gen 4 | Gen 3 | Gen 4 | Gen 3 |
Tensor Cores (FP4) | Gen 5 – FP4 | Gen 4 | Gen 5 – FP4 | Gen 4 | Gen 5 – FP4 | Gen 4 |
TBP (Watt) | 575 W | 450 W | 360 W | 320 W | 300 W | 285 W |
UVP (EUR) | 2.229 € | 1.949 € | 1.119 € | 1.109 € | 879 € | 949 € |
Leistungszuwachs Rasterisierung | +20–24 % | – | +10 % | – | +10–15 % | – |
Leistungszuwachs mit DLSS 4 MFG | 2×–2.4× | – | 2× | – | 1.6×–2× | – |
Interpretation für dich:
- RTX 5090 ist ein echtes Super-Flaggschiff – deutlich schneller, mehr VRAM, neues Speicherinterface.
- RTX 5080 bringt ohne DLSS 4 kaum Fortschritte. Mit DLSS 4 aber deutlich flüssigeres Gameplay.
- RTX 5070 Ti schließt die Lücke zur Oberklasse, bietet mehr Speicher und DLSS 4 für unter 900 €.
- Die Vorgängermodelle sind nur dann attraktiv, wenn du keine KI-Features brauchst – oder gute Rabatte bekommst.