Du willst einen aufgeräumten Schreibtisch, keine Kabelsalate und trotzdem anständigen Klang? Willkommen in der Welt der Monitore mit integrierten Lautsprechern. Sie versprechen ein einfacheres Setup – Display plus Sound in einem Gehäuse. Keine Zusatzgeräte. Kein Gefrickel. Einfach Plug & Play.
Aber wie gut ist der Klang wirklich? Und lohnt sich der Aufpreis? Die kurze Antwort: Es kommt drauf an. Die längere Antwort bekommst du hier.
Wir schauen uns an, was integrierte Lautsprecher wirklich leisten – und wo sie klar versagen. Du erfährst, welche Modelle 2025 überzeugen können, für wen sie sich eignen und wann du besser zu externen Lösungen greifst. Keine Marketingphrasen, sondern echte Nutzertests, technische Hintergründe und klare Empfehlungen.
Die besten Monitore mit Lautsprechern
Für das Home-Office und Konferenzen
HP E27m G4 QHD USB-C Konferenzmonitor
Wenn du hybrid arbeitest, regelmäßig an Video-Calls teilnimmst und ein cleanes Setup willst, ist dieser Monitor wie für dich gemacht. Die integrierten 5-Watt-Stereolautsprecher, eine 5MP-Webcam und Mikrofone mit Echounterdrückung liefern ein solides Gesamtpaket. Dazu kommt ein durchdachter USB-C-Hub mit Ethernet und Power-Delivery.
Pro: Sehr gutes All-in-One-Gerät für Büro, Zoom & Co.
Contra: Manchmal Treiberprobleme bei Mikrofonen unter Windows.
Budget-Tipp: HP 24mh 23,8-Zoll-Display
Du brauchst keinen Schnickschnack, aber willst trotzdem nicht komplett auf Sound verzichten? Dann ist dieser Monitor perfekt. Für rund 160 Euro bekommst du 2W-Lautsprecher, solide Anschlussvielfalt (HDMI, DisplayPort, VGA) und sogar Höhenverstellung.
Pro: Unglaublich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Office-User.
Contra: Der Klang reicht nur für Systemtöne oder gelegentliche Videos.
Für Gamer: Geschwindigkeit, Immersion und guter Klang
Premium: HP Omen Transcend 32 OLED
Ein 4K-QD-OLED-Panel mit 240 Hz ist allein schon eine Ansage. Aber was diesen Monitor besonders macht, ist das überraschend gute Soundsystem, das gemeinsam mit HyperX entwickelt wurde. Der Sound ist klar, kräftig – und deutlich besser als das, was du sonst von Monitorlautsprechern gewohnt bist.
Pro: Einer der ganz wenigen Gaming-Monitore, bei denen Audio kein Kompromiss ist.
Contra: Der Preis – mit ca. 1.300 USD nichts für Sparfüchse.
Innovativ: LG UltraGear 32GS95UE
Hier kommt der Sound direkt aus dem Panel – „Pixel Sound“ nennt LG das. In der Praxis ergibt sich daraus ein immersives Erlebnis ohne sichtbare Lautsprecher. Dazu gibt’s ein Dual-Mode-Display mit 4K@240Hz oder 1080p@480Hz.
Pro: Super Bild, neuartiger Klang, ideal für ambitionierte Gamer.
Contra: Noch wenig Langzeiterfahrung und Testerberichte zum Sound.
Preis-Leistung: Dell S2719H (oder Nachfolger)
Schon etwas älter, aber immer noch beliebt: Der Dell S2719H hat 5W-Stereolautsprecher, die überdurchschnittlich klingen – gerade für Casual Gaming oder YouTube. Waves MaxxAudio sorgt für etwas mehr Tiefe und Präsenz im Ton.
Pro: Fairer Preis, ordentlicher Sound, gutes IPS-Panel.
Contra: Kein High-End – aber solide.
Für Kreative: Farbgenauigkeit trifft Audioqualität
Top: Apple Studio Display
Wenn du auf einem Mac arbeitest und ein rundum hochwertiges Setup willst, ist das Studio Display deine erste Wahl. Mit 6 integrierten Lautsprechern, Spatial Audio und Dolby Atmos erzeugt es einen Sound, der viele externe Systeme ersetzt. Kombiniert mit einer brillanten 5K-Auflösung ist das ein starkes Gesamtpaket für Kreative.
Pro: Fantastischer Klang für einen Monitor – wirklich außergewöhnlich.
Contra: Teuer, unter Windows eingeschränkt nutzbar.
Alternative: BenQ PD3225U
Ein 32-Zöller mit Top-Farbgenauigkeit (98 % DCI-P3) und Thunderbolt 3 – perfekt für anspruchsvolle Kreativarbeit. Der Haken: Die integrierten 2,5W-Lautsprecher klingen eher dünn. Wer ernsthaft schneidet oder mischt, sollte hier zusätzlich investieren.
Pro: Starke Bildqualität, Profi-Anschlüsse.
Contra: Sound nur „okay“, mehr nicht.
Budget-Tipp: Asus ProArt PA279CRV
Dieser 27-Zoll-4K-Monitor liefert fast Studio-Qualität zum halben Preis. 99 % AdobeRGB, echte Werkskalibrierung – perfekt für präzises Arbeiten. Die Lautsprecher? 2W, nett gemeint, aber schwach. Immerhin gibt’s einen 3,5-mm-Passthrough, was Audio-Sync mit externem Sound erleichtert.
Pro: Hervorragendes Bild für wenig Geld.
Contra: Die Lautsprecher sind eher Backup als Hauptlösung.
Technischer Hintergrund: Klang und Bildqualität richtig bewerten
Warum Watt allein nichts aussagt
„Der hat doch 5 Watt, das klingt doch bestimmt ordentlich!“ – Falsch gedacht. Wattzahlen sagen dir vor allem, wie viel Leistung der Verstärker liefert. Nicht aber, wie gut der Klang tatsächlich ist. Denn entscheidend sind:
- Größe der Lautsprechertreiber: Kleine Treiber = wenig Bass. Große Treiber = mehr Volumen, satterer Sound.
- Gehäusedesign: In einem flachen Monitorgehäuse lässt sich kein Klangwunder verbauen. Ohne Resonanzkörper klingt der Ton oft hohl oder blechern.
- Digitale Signalprozessoren (DSP): Einige Premium-Modelle nutzen DSPs, um durch smarte Klangprofile wie „Kino“ oder „Musik“ das Beste aus der Hardware herauszuholen.
In der Praxis heißt das: Ein gut abgestimmter 2-Watt-Lautsprecher mit DSP kann besser klingen als ein schlecht designter 5-Watt-„Klotz“.
Was integrierte Lautsprecher leisten können – und was nicht
Du bekommst mit integrierten Lautsprechern eine praktische Lösung für einfache Ansprüche:
- Systemtöne
- Zoom-Meetings
- gelegentliche YouTube-Videos
Was du nicht bekommst:
- tiefen Bass
- Räumlichkeit oder echtes Stereo
- Klangfülle bei Musik oder Gaming
Ein Beispiel: Der HP 24mh hat Lautsprecher mit nur 2 Watt – und trotzdem ist er bei Office-Nutzern beliebt. Warum? Weil sie keinen High-End-Sound brauchen, sondern einfach nur etwas hören wollen, ohne extra Boxen aufzustellen.
Premium-Modelle wie das Apple Studio Display oder der HP Omen Transcend 32 zeigen aber auch: Wenn genug Platz und Budget da sind, kann ein Monitor erstaunlich gut klingen. Dann sprechen wir plötzlich nicht mehr über „geht so“, sondern über „Wow, das reicht mir völlig aus“.
Paneltypen, Auflösung und Bildwiederholrate: Das visuelle Gesamtbild
Bild und Ton wirken immer zusammen. Wenn das Bild schlecht ist, erwartest du vom Ton auch nicht viel – und umgekehrt. Daher lohnt sich ein kurzer Blick auf die wichtigsten Bildtechnologien:
- IPS (In-Plane Switching): Guter Allrounder mit kräftigen Farben und weiten Blickwinkeln. Ideal fürs Büro oder kreative Arbeit.
- VA (Vertical Alignment): Besserer Kontrast, tiefere Schwarzwerte – perfekt für Filme und dunkle Spiele.
- OLED & QD-OLED: Die Oberklasse. Perfekte Schwarzwerte, unendlicher Kontrast, ultraschnelle Reaktionszeiten – und teuer.
Auch wichtig:
- Auflösung: Full HD ist Standard, QHD besser für mehr Arbeitsfläche, 4K für Profis oder Genießer.
- Bildwiederholfrequenz: 60 Hz reichen für Office. 144 Hz oder mehr machen Gaming deutlich flüssiger.
- Reaktionszeit: Für Gamer entscheidend. Je kürzer, desto weniger „Ghosting“ und Unschärfe bei Bewegung.
Die Audioqualität sollte dem Gesamtanspruch des Monitors entsprechen. Wer 1.300 Euro für ein OLED-Display zahlt, erwartet auch klanglich mehr als blechernes Gezirpe.
Wann integrierte Lautsprecher nicht ausreichen – und was du stattdessen brauchst
Die einfache Regel: Wenn du den Ton wirklich hörst, brauchst du etwas Besseres
Es gibt genau zwei Gruppen:
- Du brauchst Ton nur zur Not (Benachrichtigungen, kurze Anrufe) – integrierte Lautsprecher reichen.
- Du hörst regelmäßig Musik, Filme oder spielst – dann solltest du aufrüsten.
Denn selbst günstige externe Lautsprecher unter 100 Euro klingen Welten besser. Und oft ist die clevere Kombination aus günstigem Monitor plus gutem Lautsprecherset sogar günstiger – bei besserer Gesamtqualität.
Die besten Desktop-Lautsprecher unter 100 Euro
Creative T100
- Preis: ca. 80 EUR
- Klang: klar, ausgewogen, laut genug für mittelgroße Räume
- Anschlüsse: 3,5 mm, optisch, Bluetooth
- Extras: Fernbedienung, Klangprofile
Ideal, wenn du Musik liebst und keine Soundbar brauchst.
Creative Pebble Pro
- Preis: ca. 60 EUR
- Design: klein, stylisch, USB-betrieben
- Klang: für die Größe beeindruckend, aber kein echter Bass
- Extra: RGB-Beleuchtung, Power-Boost per USB-PD
Perfekt für minimalistische Setups mit wenig Platz.
Oder lieber eine Soundbar?
Creative Sound Blaster Katana V2X
- Preis: ca. 300 EUR
- Klang: kräftig, detailliert, mit Subwoofer
- Features: HDMI ARC, USB-C, optisch, Bluetooth
Für Gaming und Multimedia – wenn du mehr willst als nur „okayer“ Sound.
Entscheidungshilfe
Manchmal brauchst du keinen Testbericht, sondern nur die richtige Frage. Hier ist dein kleiner Entscheidungsrahmen:
Was ist dir wichtiger – Audio oder Bild?
- Bild > Audio: Dann nimm einen Monitor mit gutem Panel, und ergänze ihn mit externen Lautsprechern.
- Audio ist dir auch wichtig: Schau in die Premium-Klasse (z. B. Apple Studio Display, HP Omen Transcend).
Wie wichtig ist dir Klangqualität auf einer Skala von 1–5?
- 1–2: Systemtöne reichen – günstige Modelle wie HP 24mh sind perfekt.
- 3–5: Musik, Games, Filme? Dann nimm gute externe Lautsprecher.
Was ist dein Gesamtbudget für Monitor + Audio?
- Tipp: Spare nicht beim Panel. Es lohnt sich oft mehr, ein paar Euro beim Monitor zu sparen – und dafür 60–100 EUR in den Sound zu stecken.
Ausblick
Die gute Nachricht: Es tut sich was. Und zwar besonders im oberen Marktsegment.
Immer mehr Hersteller erkennen, dass mittelmäßiger Sound dem Premium-Erlebnis im Weg steht. Deshalb investieren Marken wie Apple, HP (Omen) und LG (UltraGear) gezielt in bessere integrierte Audiosysteme. Wir reden hier nicht mehr über ein nettes Extra – sondern über Soundlösungen, die echte Alternativen zu Einsteiger-Lautsprechern sind.
Drei Entwicklungen sind besonders spannend:
1. DSPs & Klangprofile auf dem Vormarsch
Digitale Signalprozessoren (DSPs) ermöglichen es Monitoren, trotz kleiner Treiber verschiedene Klangmodi (z. B. „Film“, „Musik“, „Sprache“) anzubieten. Was vor wenigen Jahren noch High-End-Audioanlagen vorbehalten war, kommt jetzt in erschwinglichere Modelle.
2. Mehrlautsprecher-Setups & räumlicher Klang
Das Apple Studio Display zeigt, wohin die Reise geht: sechs Lautsprecher, Spatial Audio, Dolby Atmos. Was jetzt noch teuer ist, wird mittelfristig in abgespeckter Form in mehr Geräte wandern. Gerade im Bereich „All-in-One für Home-Entertainment“ ist das ein logischer Schritt.
3. Smart-Monitore mit eigenem Betriebssystem
Monitore mit integriertem Google TV, Samsung Tizen oder webOS machen aus einem einfachen Display ein eigenständiges Entertainment-Device. Damit steigt der Anspruch an den Ton: Wenn du Serien direkt über den Monitor streamst, muss der Sound mithalten können – sonst greifen Nutzer doch wieder zur Soundbar.
Fazit: Die Qualitätslücke zwischen integrierten und externen Lautsprechern wird kleiner. Noch ist sie nicht geschlossen. Aber die Richtung stimmt – vor allem für alle, die ein minimalistisches Setup ohne Klangkompromisse suchen.
Fazit & Empfehlungen
Ganz ehrlich: Der perfekte Monitor mit perfekten Lautsprechern existiert (noch) nicht.
Aber du kannst sehr wohl die perfekte Kombination für deine Bedürfnisse finden. Hier die Kernpunkte:
Wenn du einfach nur Sound brauchst, aber keine Audiotreue:
→ Greif zu einem günstigen Office-Monitor mit Lautsprechern. Der HP 24mh ist ein Preis-Leistungs-Knaller.
Wenn du Gaming ernst nimmst, aber keine Lust auf externe Boxen hast:
→ Der HP Omen Transcend 32 oder LG UltraGear GS95UE liefern ein starkes Gesamtpaket.
Wenn du Musik liebst oder kreativ arbeitest:
→ Lass die integrierten Lautsprecher links liegen – und hol dir gute externe Audio-Lösungen wie die Creative T100 oder eine Katana-Soundbar.
Wenn du kompromisslos willst – aber minimalistisches Design liebst:
→ Das Apple Studio Display zeigt, was möglich ist. Klingt teuer? Ist es auch – aber du bekommst echten Mehrwert.
Und wenn du dir noch unsicher bist, dann nutze die einfache Regel:
Erst Monitor nach Bildqualität wählen – dann mit Lautsprechern kombinieren, die deinen Ohren gefallen.